Keine Frage: Sport ist gesund! Gerade der Rehasport ist eine Möglichkeit seinem Körper etwas Gutes zu tun. Mit dem Bewegungsdrang wächst aber auch das Verletzungsrisiko. Prellungen und Zerrungen stehen dabei an erster Stelle. Am häufigsten sind Beine und Füße betroffen, gefolgt von Armen und Händen. Die sofortige und richtige Versorgung solcher Verletzungen ist entscheidend für den Heilungsverlauf.
Die Buchstaben P, E, C und H stehen für die vier Behandlungsschritte nach einer Verletzung.
Als Sportmediziner empfehle ich bei Muskel- und Gelenkverletzungen eine Erstversorgung nach der PECH-Regel. Mit dieser Formel sollen weitere Schäden am betroffenen Körperteil vermieden und der natürliche Heilungsprozess unterstützt werden. Dabei stehen die Buchstaben P, E, C und H für die vier Behandlungsschritte nach der Verletzung.
Der verletzte Körperteil sollte sofort ruhig gestellt werden. Weitermachen und durchhalten ist nach einer Verletzung schädlich und kann zu einer Verschlimmerung der erlittenen Blessur führen.
Kühlung ist das A und O. Unterwegs kann das mit Kältesprays erfolgen oder mit kalten Umschlägen an einer Wasserstelle. Durch die Kälteanwendung werden Schwellungen vermindert. Die Kälte verlangsamt den Stoffwechsel im Gewebe und verhindert so die Ausdehnung des Gewebeschadens. Außerdem lindert die Kälte den Schmerz und macht die Verletzung erträglicher. Doch Vorsicht! Eis niemals direkt auf die Haut legen. Erfrierungen könnten die unangenehme Nebenwirkung sein. Besser ist es, zwischen Eis und Haut ein Tuch zu legen. Zwischen 30 Minuten bei Verletzungen am Knöchel oder am Knie und 45 Minuten am Oberschenkel sollte die Kälteanwendung dauern. Allerdings sollten nicht mehr als 15 bis 20 Minuten nach dem Sportunfall vergehen. Andernfalls behindert die Kälte den natürlichen Wundheilungsprozess.
Bei Schwellungen, nach Gelenkzerrungen oder Prellungen werden leichte Druckverbände angelegt. Die Spannung des Verbandes sollte dabei nicht zu hoch sein. Ist ein Klopfen zu spüren, ist der Verband zu eng und muss gelockert werden.
Die erhöhte Lage vermindert die Blutzufuhr. Außerdem kann die Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe ausgetreten ist, leichter abtransportiert werden. Das verringert Schwellungen und Schmerzen. Ist ein Gelenk stark geschwollen, in seiner Funktion eingeschränkt oder klingen die Schmerzen nach zwei bis drei Tagen nicht ab, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine Weile müssen die betroffenen Muskeln und Gelenke geschont werden. Erst nach einigen Tagen kann langsam wieder mit der Belastung begonnen werden. Eine Ruhigstellung in einer Bandage Ist nur beim Anriss eines Bandes oder einer Sehne notwendig. Gründe für häufige Schmerzen eines Gelenkes sind oft Falsch- oder Überbeanspruchung. Für alle Sportarten gilt: Gelenke und Sehnen benötigen längere Erholungsphasen zwischen den Belastungseinheiten als die Muskulatur.