Ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ verfügt über Kenntnisse in Schmerzanamnese und -analyse sowie psychosomatischer Diagnostik bei chronischen Schmerzpatienten. Sie können erwarten, dass eine Therapie Anwendung findet, die dem neuesten Stand der Wissenschaft entspricht. Neben einer aufwändigen Schmerzanamnese wird in meiner Praxis auch die interventionelle Schmerztherapie mit Infiltration aller Gelenke sowie Infiltration von Nervenwurzeln und Rückenmark durchgeführt.
Ohne Akutschmerz ist menschliches Leben nicht denkbar. Den chronischen Schmerz braucht kein Mensch!
Spezielle Schmerztherapie ist eine Zusatzbezeichnung die von der Ärztekammer erst seit einigen Jahren verliehen wird. Nur Mediziner, die als Facharzt anerkannt sind können diese Zusatzbezeichnung erwerben. Dafür muss die praktische Weiterbildung an einer der bundesweit 100 anerkannten Einrichtungen absolviert werden. Diese dauert mindestens ein Jahr und umfasst zusätzlich 80 Stunden theoretischer Weiterbildung in Spezieller Schmerztherapie.
Akuter Schmerz ist lebenswichtig und sinnvoll. Er warnt uns vor gefährlichen Situationen, zum Beispiel wenn wir eine heiße Herdplatte berühren. Akute Schmerzen wie etwa Bauchschmerzen gehen in der Regel schnell wieder vorüber, sie haben konkrete körperliche Ursachen und lassen sich daher durch gezielte Maßnahmen (z. B. in Form einer Operation) beseitigen. Erst wenn ein Schmerz über einen Zeitraum von länger als sechs Monaten besteht, bezeichnet man ihn als „chronischen Schmerz“. Der Schmerz gilt dann als eigenständiges Krankheitsbild, für das im Körper keine konkreten Ursachen mehr nachweisbar sind. Der Schmerz hat nicht mehr die ursprüngliche nützliche Warnfunktion, sondern beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich. Chronische Beschwerden treten unter anderem in Form von Kopfschmerzen und Migräne, als Gesichtsschmerzen, Schmerzen im Bewegungsapparat oder Nervenschmerzen auf. Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die über einen längeren Zeitraum (mind. 3-6 Monate) anhalten. Der Schmerz hat seine natürliche Leit-, Schutz- und Warnfunktion verloren. Er hat einen eigenen Krankheitswert angenommen. Die Beziehung zwischen der Intensität des Schmerzreizes (z. B. Gewebeschädigung) und der Schmerzreaktion geht verloren. Chronische Schmerzpatienten leiden häufig unter einem durch Schmerz bestimmten Alltag und empfinden ihre Lebensqualität als stark eingeschränkt. Ein Teufelskreislauf aus Schmerz, Passivität, Niedergeschlagenheit und der Angst vor noch mehr Schmerz ist die Gefahr. Um diesen zu durchbrechen oder gar erst zu vermeiden, ist eine effektive Schmerztherapie erforderlich.
Die Merkmale von chronischen Schmerzen sind:Starke Schmerzen können lange im Gedächtnis bleiben. Neben der bewussten
Erinnerung zum Beispiel an eine schmerzhafte Verletzung können länger andauernde Schmerzen auch
Spuren in den Nervenbahnen, im Gehirn und Rückenmark hinterlassen. Dadurch kann sich der normale
Ablauf des Reiz-Reaktions-Systems verändern, das Schmerzsignale ins Gehirn überträgt.
Anhaltende Schmerzen können zum Beispiel dazu führen, dass die schmerzleitenden Nervenzellen
empfindlicher werden und schon auf relativ schwache Signale reagieren. In diesem Fall erreicht
das Gehirn die Meldung „Schmerz“ und veranlasst eine Schmerzreaktion, obwohl der Reiz an sich
harmlos war. Die körpereigenen schmerzhemmenden Systeme reagieren nicht mehr angemessen. Im
Extremfall kann schon eine ganz normale Belastung zum Beispiel der Muskeln eine
Schmerzempfindung auslösen und zu einer Muskelverspannung führen. Forscher haben herausgefunden,
dass wiederholte Schmerzreize die Übertragung von Impulsen zwischen Nervenzellen ähnlich
verändern können, wie dies beim Lernen und bei der Gedächtnisbildung im Gehirn geschieht. Wie
beim Üben einer Aufgabe oder eines Bewegungsablaufs wird ein Reiz (die Übung) wiederholt, was
mit der Zeit zu einer schnellen und genauen Reizantwort führt (dem Übungsziel).
Damit ein solches „Schmerzgedächtnis“ gar nicht erst entsteht und um die Gefahr einer
Chronifizierung zu bannen, ist es wichtig, länger andauernde Schmerzen rechtzeitig durch eine
angemessene Behandlung zu verhindern.
Die erhöhte Lage vermindert die Blutzufuhr. Außerdem kann die Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe ausgetreten ist, leichter abtransportiert werden. Das verringert Schwellungen und Schmerzen. Ist ein Gelenk stark geschwollen, in seiner Funktion eingeschränkt oder klingen die Schmerzen nach zwei bis drei Tagen nicht ab, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine Weile müssen die betroffenen Muskeln und Gelenke geschont werden. Erst nach einigen Tagen kann langsam wieder mit der Belastung begonnen werden. Eine Ruhigstellung in einer Bandage Ist nur beim Anriss eines Bandes oder einer Sehne notwendig. Gründe für häufige Schmerzen eines Gelenkes sind oft Falsch- oder Überbeanspruchung. Für alle Sportarten gilt: Gelenke und Sehnen benötigen längere Erholungsphasen zwischen den Belastungseinheiten als die Muskulatur.
Die Gate-Control-Theory als erweitertes SchmerzmodellWarum Schmerzen unterschiedlich wahrgenommen werden, erklärt auf anschauliche Weise die „gate-control-theory“ (Tor-Kontroll-Theorie). Sie wurde 1965 von dem Neurophysiologen Wall und dem Psychologen Melzack entwickelt. Nach dieser Theorie muss der Schmerzreiz auf seinem Weg in das Gehirn zahlreiche „Tore“ überwinden. Wie weit diese für den Schmerzreiz geöffnet sind, hängt davon ab, ob zur selben Zeit noch andere Reize und Empfindungen das Gehirn erreichen wollen. Ist zum Beispiel etwas Aufregendes geschehen, das das Gehirn zu großen Teilen beschäftigt, schließt sich das Tor für den Schmerzreiz und er bleibt für eine Weile außen vor. Stört dagegen kein anderer starker Eindruck den Schmerz, öffnen sich die Tore, und er kann ungehindert zum Gehirn vordringen. Nach der Gate-control-theory konkurrieren also Reize miteinander darum, vom Gehirn wahrgenommen zu werden: Je stärker der Reiz, desto größer ist die Chance, dass er in das Bewusstsein vordringt.
Mehr über die Gate-Control-Theory auf Wikipedia